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Wiese bei Jägerndorf / 793 16 Zátor - Loučky

Lage von WieseAm 16.11.2004 sollten Hinweise überprüft werden, gemäß denen in dem langgezogenen Straßendorf Friedersdorf bei Jägerndorf, ein Kudlich-Denkmal oder Reste davon vorhanden wären. Obwohl im zuständigen Gemeindeamt von Caková/Friedersdorf damals keine Informationen über ein derartiges Denkmal vorlagen, wurde die Suche tatkräftig unterstützt - aber der erhoffte Erfolg stellte sich dennoch nicht ein. Der Grund für das Scheitern lag allein daran, dass an diesem regnerischen Novembertag die lange Ortschaft nicht bis zum letzten Haus der Gemeinde abgesucht wurde, wie sich später herausstellte.

Bei der Rückfahrt von dem erfolglosen Unterfangen meinte die Dolmetscherin, dass sie von ihrem Bruder wisse, dass im benachbarten Zátor/Seifersdorf hinter einer Scheune etwas liege, was ein Kudlich-Denkmal sein könnte. So wurde dann in Zátor/Seifersdorf gesucht und zur allgemeinen Überraschung befand sich dort tatsächlich hinter einer kleinen Scheune ein Gedenkstein mit Widmungstafel. Da aber die Reisezeit begrenzt war, wurde beschlossen, den Winter abzuwarten und im nächsten Jahr das Thema erneut aufzugreifen. So stünde auch Zeit zur Verfügung, herauszufinden, wo das Denkmal ursprünglich stand, wie es aussah, und ob es sinnvoll ist, es zu erneuern. Der erste Weg während der nächsten Fahrt führte am 13.06.2005 zum gefundenen Denkmal in Zátor/Seifersdorf, aber - das Denkmal war verschwunden, der Platz war zu einer Baustelle geworden. Am nächsten Tag herrschte dann zu Beginn der Besprechung im Bürgermeisteramt in Úvalno/Lobenstein eine gedrückte Stimmung, bis der Bürgermeister Vítězslav Odložilík fragte: "Vor dem Gemeindeamt steht ein Stein, er wurde aus Zátor gebracht. Kennen Sie den Stein?" Und ob er bekannt war, es war das vermisste Denkmal.

Über das Denkmal waren inzwischen folgende Fakten bekannt: Das Denkmal stand ursprünglich im Niederdorf von Wiese und nicht im Oberdorf, wo es gefunden wurde. Es stand neben der Straße Jägerndorf-Freudenthal in einer kleinen Rasenanlage in der Nähe des Hauses mit der Nummer 57. Der Aufstellungsort war etwa 3x3 m groß, er war von einer Kette umgeben und dahinter befand sich ein Fliederstrauch. Das Denkmal wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit entfernt, als die Straße Jägerndorf - Freudenthal begradigt und neu gebaut wurde. Als dies der Bürgermeisterin von Zátor/Seifersdorf vorgetragen wurde, fertigte der anwesende Steinmetz Bohuslav Gromnica eine Skizze an und sagte: "Was Sie erzählten, ist richtig und so sah das Denkmal aus. Ich kenne es, ich habe dort als Kind gespielt." Da der ursprüngliche Standort -heute privater Grund- im Randbereich der Gemeinde liegt, bot die Bürgermeisterin von Zátor an, das Kudlich-Denkmal in der Nähe der Schwarzen Oppa, neben der Staße im Park der Gemeinde, aufzustellen. Das Denkmal wurde umgehend rekonstruiert und erstrahlte bereits drei Monate später in altem Glanz. Die Wiedereinweihung erfolgte ein Jahr später am 12.08.2006 anläßlich der Jahreshauptversammlung des Vereins "Freundeskreis Bauernbefreier HANS KUDLICH e.V." im nahegelegenen Úvalno/Lobenstein.

GPS-Ort des Denkmals: N50°2'43.631" E17°35'18.008"


Diese Seite wurde angelegt am 22.07.2011. Letzte Aktualisierung am 30.11.2011.

 

Quellen:

  • Gespräch mit Dolmetscherin Gerda Krzyscinova, 16.11.2004.
  • Brief von Hans Meißner, 29.03.2005.
  • Brief von Rudolf Neugebauer, 09.06.2005.

Bildnachweis:

  • Foto eines Fragmentes eines Denkmals, 2004. Foto eines Denkmals für Hans Kudlich, 2006. Walter Kudlich.