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Obersandau bei Eger / 354 93 Dolní Žandov - Horní Žandov

Obersandau: Enthüllung des Kudlich-Gedenksteins 1935
Obersandau: Enthüllung des Kudlich-Gedenksteins 1935

Lage von ObersandauIn der kleinen Ortschaft mit ca. 350 Einwohnern existierte ein Denkmal für Hans Kudlich. Im Heimatbuch  "Marienbad" ist über das Denkmal zu lesen: "Im Jahr 1935 errichtete der  Deutsche Landjugendbund von Obersandau zum Gedenken an den Befreier der Bauern von der Grunduntertänigkeit, Hans Kudlich, ein Denkmal. Dieses stand an der Straße gegenüber der Schule. Für das Denkmal wurde ein großer Granit-Findling aus dem Kaiserwald herbeigeholt. In den Stein war eine Bronzebüste Hans Kudlich eingelassen und darunter in Stein gehauen der Name des Bauernbefreiers. Auch diese Gedenkstätte wurde der Obhut der Gemeinde übergeben."

Dieses Kudlich-Denkmal war wohl nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut worden und war damit vergessen, bis Jindřich Janovský –nichts ahnend- Land für seinen Bio-Bauernhof im Dorf Obersandau kaufte. Es herrschte auf dem Areal ein heilloses Durcheinander - es war dort viel Gestrüpp vorhanden. Doch dann fand er ein Denkmal auf seinem vom Staat erworbenen Gelände. Jindřich Janovský begann zusammen mit örtlichen Idealisten das Denkmal zu rekonstruieren und zu erneuern. Den größeren Teil der angefallenen Wiederherstellungskosten bezahlte Jindřich Janovský selbst und einen Teil hatte die örtliche Gemeinde übernommen. So konnte schließlich das erneuerte Kudlich-Denkmal im Beisein mehrerer Dutzend Anwohner und geladener Gäste am 17.11.2007 erneut feierlich enthüllt werden. In ihrem Grußwort zollte die Regionalrätin Ellen Volavková ihren Respekt denjenigen, die dieses Denkmal erneuert haben. "Manche würden sagen, dass die Menschen dieser Region keine Beziehung zu dem Ort hätten, wo sie leben würden. Doch gerade sie würden, indem sie ein derartiges Denkmal wiederherstellten, an der Einheit mit ihrem Land bauen." Ähnlich äußerte sich Jindřich Horáček, Leiter der Verwaltung des Naturschutzgebietes tschechischer Wald, indem er darauf verwies, dass die Landschaft durch die Arbeit der Bauern geschaffen worden sei und dass es daher angezeigt sei, wenn Landwirte und Kommunen die Wurzeln ihrer Geschichte zu finden suchten. Unter den Gästen befand sich auch der Schriftsteller Vladimir Paral. "Es ist gut, dass das Denkmal hier steht. Man könnte zwar argumentieren, dass dieses Denkmal ein unnötiger Luxus sei. Aber es ist schön. Obersandau hat, was andere Gemeinden in der ganzen Welt auch haben: Paris hat seinen Eiffelturm, New York hat seine Freiheitsstatue und Obersandau hat seinen Kudlich-Gedenkstein." schloss der Schriftsteller.

GPS-Ort des renovierten Denkmals: N50°0'18.039" E12°33'13.209"


Diese Seite wurde angelegt am 16.08.2011.

 

Quellen:

Bildnachweis:

  • Historisches Foto mit Festgesellschaft. Entnommen: May, Josef: Marienbad - Der Weltkurort mit den Gemeinden des Landkreises. Ein Heimat- und Ortsbuch, Band 2. Geisenfeld, 1977, S. 844.