Deutsch Liebau / 788 05 Libina, okres Šumperk

Im Winter des Jahres 1926 stellte in einer Versammlung von Landwirten Robert Langer, Landwirt in Deutsch Liebau Nr. 213, den Antrag, an Stelle des seinerzeit geplanten Kaiser-Josef-Denkmals für den Freiheitshelden und Bauernbefreier Hans Kudlich ein Denkmal zu errichten. Dieser Antrag fand begeisterte Aufnahme nicht allein bei den Landwirten, sondern noch mehr bei den Mitgliedern des deutschen Landjugendbundes, weshalb ein Ausschuss gebildet wurde, der das Ziel hatte, ein Kudlich-Denkmal zu errichten.

Der Ausschuss bestand aus dem Obmann Robert Langer, dem Schriftführer Alois Dworschak, dem Zahlmeister Eduard Schön, dem Obmann des landwirtschaftlichen Kasinos Josef Tietze, dem Obmann des Landjugendbundes Kaspar und einigen Landwirten und aus Mitgliedern des Jugendbundes.

Die Erbauung des Denkmals wurde dem einheimischen Künstler Kubicek aus Mährisch Neustadt übertragen, welcher auch das Denkmal zur vollsten Zufriedenheit und zeitgerecht fertig stellte. Als Platz auf dem das Denkmal stehen sollte, war ursprünglich der Sockel des Kaiser-Josef-Denkmals geplant, da aber keine Bewilligung zum Aufstellen zu erlangen war, stellte Wendelin Kauer den Platz neben Haus Nr. 535 an der Bahnhofstraße in uneigennütziger Weise zur Verfügung.

Da der Landjugendbund im Jahr 1926 das 15-jährige Bestehen feierte, wurde beschlossen, auch in diesem Jahr das Denkmal aufzustellen. Am Sonntag, den 18. Juli, konnte schon die Enthüllung unter massenhafter Beteiligung der Bevölkerung von nah und fern stattfinden.

Das Kudlich-Standbild hat die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg de facto nicht überstanden. Doch es hält sich hartnäckig das Gerücht, gemäß dem es in einem Museum der Umgebung eingelagert sei.

GPS-Ort des ehemaligen Denkmals: N49°52'46.108" E17°4'50.064"